Freitag, 15. Januar 2010

Unbesiegbare Angst...

Heute musste ich es wieder mal feststellen: Gewisse Ängste sind unbesiegbar und schlummern immer in mir. Mal mehr mal weniger und ich versuche hartnäckig sie zu vertreiben, aber immer gelingt es nicht.
Es war heut beim Mittagessen... Paul klagt über Genickschmerzen... mein erster Gedanke ist: ich hab doch kürzlich erst wieder über einen Jungen gelesen der an Meningitis gestorben ist. Puhhh - wie heftig! "Paul, wo tut es dir denn genau weh? Habt ihr turnen gehabt? Bist du in der Nacht schlecht gelegen?" Tausend Gedanken flitzen durch meine Kopf! Oh du meine Güte, sie fahren heute nach Kärnten, was ist wenn er krank ist. Kommt er dort in ein Spital? Ich hätte ihn gerne bei mir! Kann ich sie nicht irgendwie umstimmen dazubleiben? Was mache ich, wenn ich in der Nacht angerufen werde, dass es ihm schlecht geht?

Nein, einfach mal tief durchatmen und Ruhe bewahren! Kurz nachdenken, was hat er so getan die letzten Stunden - gestern. Jaaa - die rettende Idee - "Wahrscheinlich ist es vom rodeln gestern!" - Paul, ich massier dich mal dann wird es bestimmt besser!"

Meine Gedanken rasen noch immer und ich möchte gerne ständig fragen, ob es besser wird. Aber ich weiß, dass das nicht gut ist. Alle anderen am Tisch nehmen es eher gelassen. Nur meine Schwiegermama wirft mir einen kurzen Blick zu und fragt Paul, ob ihm denn schlecht sei.. Nein, schlecht ist ihm nicht! Nein, Kopfweh hat er auch nicht!
OK, schön langsam beruhigen sich meine Nerven wieder und ich finde meine Gelassenheit wieder.

Nichts desto trotz, in solchen Situationen wird mir klar, dass ich meine Angst nie ganz bezwingen werde. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich einfach Mutter bin, oder ob es daran liegt, dass ich diese Erfahrung mit meiner Sarah gemacht habe.

Die Angst, selbst krank zu sein, habe ich schon lange in mir, also die kann nicht an Sarah liegen, aber diese furchtbare Angst um meine Kinder und Michael - die ist manchmal erdrückend und auch nervend. Ich möchte gerne die Krankheiten meiner Kinder so sehen wie sie sind - einfach Kopfweh, Verkühlung, Magen-Darm-Virus... Bei mir ist das dann Meningitis, Schweinegrippe, Leukämie, Krebs, und was man noch so hört und liest. Wenn Michael nicht pünktlich nach Hause kommt und das Telefon nicht abhebt, ist er einfach nur bei einem Termin der länger dauert und hat keine schweren Verkehrsunfall...


Ich muss auch gestehen, ich meide Medien deshalb sehr! Ich sehe keine Nachrichten, lese selten Zeitung (außer diverse "leichte Kost" über Prominte, Versandkataloge und Koch-Bastel-Näh-hefte), drehe den Radio bei Nachrichten leise... aber doch dringen diese "Horrormeldungen" in mein Ohr... Ein Kind ist bei einem Rodelunfall gestorben, weil es keinen Helm aufhatte!
War das zu meiner Zeit auch schon so? Wir haben keinen Helm getragen - wie konnte ich überleben? Wie haben meine Freunde überlebt? Ich krame in Erinnerungen, ob jemand aus meiner Schulzeit schwer krank war, ob jemand an einem Autounfall gestorben ist, ob jemand "entführt" wurde. Ich kann mich an keinen einzigen "dramatischen" Vorfall erinnern.

So versuche ich mich einfach immer wieder zu beruhigen - nicht immer muss was Schlimmes passieren! Nicht immer, muss man gleich todkrank sein.
Und irgendwann werde ich diese Angst überwunden haben. Irgendwann werden meine Kinder den ersten Freund/die erste Freundin nach Hause bringen, irgendwann werden sie ihre Sachen packen und ausziehen, irgendwann werden sie vielleicht heiraten und mir Enkel schenken. Und dann weiß ich, dass ich meine Kinder nicht verloren habe! Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg! Und ich muss ihn gehen, manchmal alleine und manchmal mit ganz viel Hilfe! Und ich werde es schaffen! Ich werde diese Angst besiegen!

Freitag, 1. Januar 2010

Der Jahreswechsel

ist nun vorbei. Wir befinden uns also schon im nächsten Jahr und gespannt erwarte ich, was da denn so passieren wird.

Das letzte Jahr, hab ich im letzten Eintrag schon erwähnt, war so aufregend. Es ist so viel passiert, ich bin von einem Gefühlschaos ins nächste geschlittert; musste mich lange und intensiv mit mir selbst und meiner Einstellung auseinandersetzen; hab meinen Weg zu Gott wieder gefunden; hab mich mit zwei Menschen versöhnt, die mir sehr am Herzen liegen; bin leider wieder in eine tiefe und schwierige Angstphase gerutscht, aus der ich mich nur schwer herausbewege; habe viele wunderbare Augenblicke mit meinen Kindern erleben dürfen;


Für das nächste Jahr wünsche ich mir, dass es nicht mehr so ein Gefühlschaos in mir gibt; ich wünsche mir einen guten Start für Michael und mich bei der Firmenübernahme; ich wünsche mir einen langen, intensiven, heißen Sommer; und ich wünsche mir, und das ist ganz wichtig - GESUNDHEIT!

Das neue Jahr wird auch wieder viel aufregendes mit sich bringen: Wie oben schon geschrieben, die Firmenübernahme; meine Schwester macht Matura, Paul bekommt sein erstes Zeugnis, unsere Zubau wird hoffentlich ganz abgeschlossen.... also viel zu erwarten dieses Jahr


Vorsätze habe ich keine, oder, habe ich eh immer wieder im Jahr, ich finde, da sollte man sich an Silvester nicht zusätzlich belasten. Na doch, einen kleinen Vorsatz hab ich schon, ich möcht endlich mein Buch fertig schreiben...


Nun also, wünsche ich euch für das neue Jahr, viel Gesundheit, Erfolg, Liebe, Freude, Freunde, Gelassenheit, Glücksmomente und Spaß!