Mittwoch, 17. März 2010

Ein Buch...

das Leben ist wie ein Buch. Einzelne Geschichten fügen sich zu Kapiteln zusammen, und wenn man irgendwann vor den lieben Gott tritt wird das Leben in einem Buch beschrieben.
Dieses Buch besteht aus vielen Elementen. Manche sind gut, manche sind schlecht. Jeder Mensch hat so ein Buch und durch Gespräche, Geschehnisse wird man immer wieder daran erinnert.
Die guten Seiten in dem Buch behält man in Erinnerung und vergisst sie nicht wirklich. Die schlechten Seiten in seinem eigenen Buch hat man oft wirklich vergessen. Doch manchmal, manchmal kann es passieren, oder soll es vielleicht auch passieren, dass man daran erinnert wird. Dann schlägt man diese Seite wieder auf und liest nach. Hie und da muss man öfter lesen um zu verstehen was darin passiert, was hier geschrieben steht.

Ich lese gerade wieder in meinem Buch. In mir werden Erinnerungen wach, die geschlafen haben. Ich habe diese Seiten schon öfter gelesen, aber jetzt momentan lese ich intensiv darin. Viele Ereignisse und Gespräche haben mich mein Buch wieder aufschlagen lassen.
Und ich weiß jetzt, es ist Zeit es gut zu lesen. Die Hinweise darauf sind wie ein Schlag auf den Kopf! Andrea, lies in deinem Buch und verarbeite, denke nach, rede, weine, verzeihe...

Eigenartigerweise werden gerade zwei Kapitel in meinem Buch aufgeschlagen. Das eine betrifft Sarah und meine vielen ungeweinten Tränen, die noch in mir weilen und darauf warten aus mir laufen zu dürfen.
Ein Film am Sonntag Abend hat mich dazu gebracht eine Stunde lang Tränen darüber zu vergießen, darüber nachzudenken, wie es für mich war.. Und ich weiß, diese Tränen werden jetzt wieder öfter fliesen. Aber es ist gut so. Es soll so sein, denn Tränen befreien auch.

Mein zweites Kapitel, dass sich in den letzen Tagen aufgetan hat, ist meine Kindheit und Jugend. Nicht immer hatte ich so ein schönes Leben wie ich es jetzt habe. Natürlich war meine Kindheit und Jugend nicht nur schlecht - ich möchte hier keinen falschen Eindruck vermitteln. Aber es war nicht alles immer schön.
Lang habe ich überlegt, hier darüber zu schreiben, weil ich weiß, wer hier aller liest und ich möchte niemandem damit weh tun. Aber es ist nunmal mein Buch und es gehört zu mir.

Einige wissen dass meine Kindheit und Jugend nicht immer perfekt war. Einen "etwas" cholerischen "Papa" hatte ich, der mich oft seine "Macht" spüren lies, auch Alkoholismus gab es in meiner Familie - nun, Gott sei dank, nicht mehr. Und dafür bin ich ewig dankbar. Aber leider bleiben auch diese schrecklichen Stunden in dem Buch stehen.
Und dann gab es noch das Leben vor Furth - vor meinen Großeltern - und auch in diesem Kapitel habe ich gelesen - gutes als auch schlechtes...

Und nun bleibe ich beim Guten, ich darf einen Teil dieser Familie kennenlernen, den Teil, den ich gerne kennenlernen möchte. Im anderen Teil lese ich nur und schlage ihn dann wieder zu...

1 Kommentar:

fan36 hat gesagt…

Mir geht es genau so. Wenn ich mir einen Film anschaue, der mich sehr bewegt muß ich oft stundenlang darüber nachdenken und kann dann meistens auch nicht schlafen. Vor allem wenn es dabei um Gewalt gegen Kinder geht. Der letzte Film bei dem es mir so gegangen ist, war "Wüstenblume". Hier geht es um die Frauenbeschneidungen in Somalia und beruht leider auf wahre Begebenheiten. Die Kinder werden dabei schon mit 3-4 Jahren "verstümmelt". Als er aus war, tat ich mir echt schwer meine Tränen zu unterdrücken. Man will in dem Moment etwas daran ändern, aber man ist machtlos. Man sitzt lediglich geschockt da.
Das Positive an solchen Filmen ist, dass man dann sieht, wie gut man es eigentlich im jetzigen Leben hat.

lg
Rudi